Montag, 16. März 2015

Rafting bei Turrialba

Hola!
ich hatte euch ja im Post davor bereits berichtet, dass der Opa der Familie im Sterben liegt. Am Dienstagmorgen, gegen 5.30, ist er dann verstorben. Am gleichen Tag wurde er in einem Sarg im Wohnzimmer aufgebahrt, sodass sich die Familie von ihm verabschieden konnte. Ab diesem Tag beginnt auch die sogenannte "La Vela". Das ist ein costa-ricanisches Ritual, bei dem die Familie neun Tage lang, jeden Tag in die Kirche geht, und jeden Tag mit der ganzen Familie Unmengen an Pan (süßes Brot), Galletas (Kekse), und Café isst/trinkt.
Am Mittwoch durften Anika und ich die Familie zum Gottesdienst mit anschließender Beerdigung begleiten. Der Gottesdienst war echt anders als in Deutschland. Viele der Lieder wurden von zwei Livesängern gesungen, die die Trauer über den Tod ausgedrückt haben. Nach der Beerdigung bildete sich ein Trauermarsch der von San Pedro (dort war der Gottesdienst) nach Barva (ein nicht ganz so nahes Nachbardorf) zum Friedhof führte. Die Angehörigen, die noch gut zu Fuß waren liefen hinter dem Leichenwagen her, gefolgt von vielen Taxis, die laut hupten (das ist hier bei einer Beerdigung so üblich). Der Leichnahm wird nicht, wie bei uns unter der Erde begraben, sondern in einen gefliesten Kasten gestellt, der sich komplett über der Erde befindet. 
Aus Respekt vor der Familie habe ich keine Fotos von dem Gottesdienst und der Beerdigung gemacht.

Rafting von Turrialba nach Siquirres (Limón):
Am Samstagmorgen, gegen 4.30, mussten Anika, Theresa, Larissa, Cilja und ich nach Heredia fahren, da wir dort um 5.35 abgeholt werden sollten, um dann nach Turrialba zum Wildwasserrafting gefahren zu werden. Zur Info: Der Vulkan Turrialba ist momentan aktiv und hat bereits mehrmals Asche und Gestein bis zu 500m hoch geschleudert. Diese Wolke hat uns sogar in Barrio Jesús und Santa Bárbara erreicht. Vielleicht habt ihr ja davon gehört ;)
Da die Ticos jedoch niemals pünktlich sind, wurden wir wir erst um 6.20 abgeholt, und waren regelrechte Eisgestalten, da es auch hier Nachts nur kalte 20 Grad sind, wenn überhaupt. 
Nach guten 1,5 Std Fahrt, durch die fast unberührte Natur, sind wir in Turrialba angekommen und haben dort Gallo Pinto (Reis mit Bohnen vermischt), Rührei und Patanos (Art der Banane, die man aber nur angebraten essen kann), und Früchte gegessen. -Ein typisches Frühstück hier.


Larissa, Theresa, ich, Anika und Cilja vor dem Restaurant in Turrialba.


Nach einer weiteren halben Stunde Fahrt, jetzt aber über einen Schotterweg durch den Dschungel sind wir endlich am Río Parcuare angekommen. Einer der Guides meinte, dass dieser zu den fünf besten Rafting Flüssen der Welt gehört. Der Fluss führt direkt durch den Dschungel, sodass sich uns ein atemberaubender Anblick bot. Am Ufer wachsen riesige Bäume und Palmen und Lianen hängen hinunter. Schmetterlingsschwärme fliegen über den Fluss und die Grillen zirpen lauter als das Rauschen des Flusses. Vögel sitzen auf den Steinen am Flussufer, da der Fluss in der Trockenzeit nicht so viel Wasser führt. Wasserfälle führen von den dicht bewachsenen Berghängrn direkt in den Fluss. Es ist eigentlich kaum beschreibbar, da es so atemberaubend war.
Nach einer kurzen Einführung paddelten wir auch schon los. 



Die ersten Strömungen waren etwas heikel, doch schnell wurde der Trip richtig spaßig. Und wir waren auch sehr schnell komplett nass. 




Eine Pause machten wir bei einem Wasserfall, den wir ein Stück hochkletterten. Dort befindet sich dann ein Wasserbecken, in das ebenfalls ein Wasserfall mündet. In diesem Becken durften wir uns abkühlen und etwas umher schwimmen. Das haben wir auch echt gebraucht, da das Paddeln echt anstrengend war und man trotz des vielen Wassers, das man abbekommen hat, echt viel geschwitzt hat.


Nachdem wir das Päuschen beendet hatten wurde eifrig weitergepaddelt, da der Guide Leo gesagt hat, dass es nur noch etwa 1 Std bis zum Ziel, und damit auch bis zum Mittagessen ist. 
Der Fluss führte durch eine tiefe Schlucht und die Berghänge waren mit riesigen Bäumen und Lianen bewachsen, und auch hier konnten wir unter einem kleinen, aber feinem Wasserfall herpaddeln.


Nach vier Stunden Armworkout sind wir in Siquirres angekommen. Dieser Ort gehört schon zu der Provinz Limón, also bereits zu der Karibik. Das Klima hatte sich auch schon merklich in Richtung Tropen verändert, sodass zur Hitze noch das schwüle Klima dazu kam.
Trotz all dem Spaß waren wir heilfroh endlich wieder an Land zu sein, und etwas zu Mittag zu bekommen. Auch wieder typisch costa-ricanisch: Reis mit Bohnen und Hühnchen und einer gebratenen Patanosscheibe. 

Und hier ein Foto von unserer Crew und uns:

Stehend: Cilja, Anika, Theresa, ich und Larissa
Sitzend: Felix (Guide), Leo (unser Guide), Fotograf und unser Busfahrer, der etwas anzüglich gegenüber uns war 🙈🙊

Es war ein richtig schöner, und anstrengender Tag! Und ich würde es jedem weiterempfehlen, der abenteuerlustig ist. ;)


Besos, Anna :)











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